Neues Jahr – neuer Kalender!
Schon in grauer Vorzeit erkannten die Menschen, dass es in der Natur wiederkehrende Ereignisse gibt. Das sind zum Beispiel Tag und Nacht, die Mondphasen, die Jahreszeiten und astronomische Ereignisse wie etwa der Lauf der Sonne oder der Stand der Planeten.
Irgendwann begannen die Menschen dann, diese Ereignisse festzuhalten. Ein sehr berühmtes Beispiel dafür ist Stonehenge in England. Das ist vermutlich ein urzeitlicher Kultplatz aus senkrecht aufgestellten, riesigen Steinquadern, der die Sommer- und Wintersonnwende sowie die Tag- und Nachtgleiche einfängt. Dass die Woche sieben Tage hat, geht auf die Babylonier zurück. Die lebten im heutigen Syrien und Irak. Bei den Römern gab es dann den Julianischen Kalender. Diesen Kalender übernahmen viele Länder in Europa.
Aber jede Region hatte trotzdem noch Besonderheiten im Jahreslauf. Das war ein ziemliches Chaos! Wenn man einen Termin vereinbarte, kam es oft zu Missverständnissen. Der Julianische Kalender war auch ungenau. Ein Jahr dauerte nämlich bei ihm 11 Minuten und 14 Sekunden länger als das Sonnenjahr (= 365 Tage). Dadurch verschob sich der astronomische Frühlingsanfang alle 130 Jahre um einen Tag zurück. 1582 fiel der Frühlingsanfang auf den 11. statt auf den 21. März.
Der damalige Papst Gregor XIII. veranlasste deshalb, den Kalender neu zu berechnen. Das war besonders für die Kirche wichtig, da sich der Termin des Osterfestes nach dem Frühlingsanfang richtet. Und es musste endlich der genaue Zeitpunkt für Ostern gefunden werden. Also beauftragte Papst Gregor einen Mathematiker damit, den Kalender exakt zu berechnen. Als der Kalender fertig war, verordnete der Papst, ihn überall in Europa einzuführen. In vielen Ländern geschah das am 4. Oktober 1582. Um die Verschiebung der 11 Tage rückgängig zu machen, wurden 11 Tage übersprungen, also auf den 4.10. folgte gleich der 15.10.
Der Gregorianische Kalender wurde allmählich in allen Ländern eingeführt. Zuletzt stellte 1949 China seinen ursprünglichen Kalender auf den Gregorianischen Kalender um.